Nur Nein zu sagen, ist schlicht zu wenig

1. August – der Nationalfeiertag bietet wieder einmal Gelegenheit, sich zu besinnen, was das «Erfolgsmodell Schweiz» ausmacht. Mit Blick auf das politische System zählen dazu sicherlich die direkte Demokratie, der gutschweizerische Kompromiss und die Gesprächsbereitschaft aller Beteiligten, damit ein solcher überhaupt erreicht werden kann.

Was den Willen zur Diskussion im Worber Parlament angeht, so musste ich in letzter Zeit leider feststellen, dass dieser von bürgerlicher Seite längst nicht immer vorhanden ist. Sobald ein Geschäft ansteht, bei dem die Gemeinde einen Batzen Geld in die Hand nehmen müsste, kommt aus der rechten Ratshälfte, namentlich von der FDP, ein kategorisches «Njet». Die Gemeinde habe kein Geld dafür. Eine Debatte braucht es damit nicht. Diese Haltung trifft von der besseren Erschlies­sung der Aussenorte bis zur Verkehrssicherheit von Kindern alle möglichen Bereiche – selbst wenn das jeweilige Geschäft längerfristig mehr als selbsttragend wäre.

Mit dieser kategorischen ablehnenden Haltung habe ich Mühe. Was ist, wenn es dereinst um Ausgaben für die Bildung geht? Den Erhalt des Wisleparks? Kommt dann auch einfach ein «Nein»? Das wäre gefährlich. Ohne gewisse Investitionen kann eine Gemeinde nicht attraktiv und lebenswert bleiben.

Umgekehrt könnten Debatten, Diskussionen und Gespräche eine Vorlage tatsächlich verbessern – zuletzt könnte gar ein Kompromiss herausschauen, mit dem alle leben könnten. Daher wünsche ich mir für die Worber Politik etwas mehr Mut zur konstruktiven Debatte und etwas mehr Mut zur Offenheit gegenüber neuen Ideen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen engagierte Gespräche durch den Sommer und einen schönen 1. August.

Adrian Hodler,
Mitglied Parlament,
Präsidium Aufsichtskommission,
Co-Präsident SP Worb

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