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OGW-Bank auf dem Änggist. Bild: KS

Ruhebänke in der Gemeinde Worb: In der Ruhe liegt die Kraft

Wer hat nicht schon einmal Platz genommen auf einer der vielen Bänke, die an den schönsten, aussichtsreichsten, und oft an unerwarteten Plätzen in den Wäldern, neben blühenden Wiesen und an Wegrändern unserer Gemeinde stehen? Die nötigen Arbeitsstunden zum Bau und Unterhalt der Bänke werden jedoch nicht von der Gemeinde Worb, sondern vom Präsident des Ortsvereins, Sepp Graf, in Zusammenarbeit mit dem Zivilschutz geleistet. Die Worber Post hat sich einen Überblick verschafft. 

131 Ruhebänke, vorwiegend am Waldrand und Orten mit herrlicher Aussicht, teils im Schatten, teils an sonnigen Standorten, laden die Worber Bevölkerung und Besucher auf dem Gebiet unserer Gemeinde zum Verweilen ein. Von Bangerten bis Beitenwil, von Rüfenacht bis Ried, in allen Ortsteilen der Gemeinde stehen sie, immer mit Blick ins weite Land. Ursprünglich vom Verkehrsverein Worb (VVW) aufgestellt, ersetzte Sepp Graf, Präsident des Ortsvereins OGW, mithilfe des Zivilschutzes nach und nach die in die Jahre gekommenen Bänke durch neue, hochwertige Holzbänke. Einen wertvollen Anteil an der Finanzierung übernahm dabei der Frauenverein Worb, einen weiteren Anteil die Bank SLM zu ihrem 150-Jahr-Jubiläum. 

Lange Lebensdauer
Für die Bänke wurde Accoya-Holz gewählt, dies ist ein modifiziertes Holzprodukt, welches aus der neuseeländischen Radiata-Kiefer hergestellt wird. Das Holz wird durch die Behandlung mit Essigsäure in seiner Zellstruktur verändert. Es wird durch dieses Verfahren extrem widerstandsfähig, UV-resistent und widerstandsfähig gegen Pilze und Insekten, deshalb eignet es sich perfekt für die Anwendung im Aussenbereich. Dazu stammt es aus nachhaltiger Waldwirtschaft und wird ohne die Zugabe von Toxinen bearbeitet, ist also umweltfreundlich. 50 Jahre beträgt die Garantie für Accoya-Holz, was die deutlich höheren Holzkosten von Fr. 500.– pro Bank gegenüber anderen Holzarten rechtfertigt.

Aufwändiger Unterhalt
Das Aufstellen der Bänke erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Werkhof Worb. Die Projektleitung hat Max Brunner, alt Werkhofleiter Worb, der auch verantwortlich für die Einholung der Bewilligungen bei den jeweiligen Landbesitzern ist. Die Sockel werden vom Werkhof Worb geliefert, deren Montage und nötige Geländeanpassungen werden vom Zivilschutz Worb-Bigenthal unter Kommandant Markus Zürcher jeweils in der letzten Woche im August vorgenommen. Anschliessend montieren Paul Vollenwyder und Sepp Graf die Holzbretter, die von der Firma Holzbau Partner AG zugeschnitten und geliefert werden. Mit dem Errichten der Bänke ist es jedoch nicht getan. Für den Unterhalt der Bänke besucht der Präsident des OGW regelmässig alle Standorte, kontrolliert ihren Zustand, befreit den Boden von Gräsern und Sträuchern, repariert und putzt die Bänke, wenn nötig. Fünf bis sechs Stunden pro Monat wendet er dafür auf und denkt nicht daran, diese Arbeiten trotz des erreichten Pensionsalters abzugeben. Nur eines stimmt ihn nachdenklich: Dass gelegentlich Bänke versprayt oder mutwillig beschädigt werden, also der Respekt vor den Dingen fehlt, die doch der ganzen Bevölkerung zugutekommen, stösst nicht nur bei ihm auf Unverständnis. 
Doch eines ist sicher: Die Bänke bleiben uns noch lange erhalten. Spaziergängerinnen und Velofahrer werden auch in den kommenden Jahrzehnten Freude an den schön gestalteten und hochwertigen Ruhebänken haben. KS

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