Der Samariterverein Worb auf einem Vereinsausflug. Bild: zvg

Samariterverein Worb: Umstrukturierung

Der Samariterverein Worb steht vor einer bedeutenden Veränderung: Aufgrund des kontinuierlichen Mitgliederrückgangs wird der Verein fast vollständig aufgelöst, lediglich die Sparte «Blutspenden» soll eventuell erhalten bleiben. Die Entscheidung dazu ist die logische Folge einer langfristigen Entwicklung, die sich in den vergangenen Jahren abgezeichnet hat: Der Verein hat immer weniger Mitglieder.

Der Verein wurde im Jahr 1909 gegründet und kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Vor 15 Jahren zählte der Verein bis zu 44 aktive Mitglieder, heute sind es noch rund 20. Die Aufgaben des Vereins umfassten unter anderem die Durchführung von Blutspendeaktionen, Erste-Hilfe-Kurse sowie die sanitätsdienstliche Betreuung von Sportveranstaltungen. Andreas Zbinden, Präsident des Samaritervereins Worb, ist seit fast 30 Jahren aktiv dabei und seit 15 Jahren als Präsident tätig. «Ich wurde damals durch eine Nachbarin zu einem Kurs überredet und habe die Ausbildung zum Samariterlehrer absolviert, so konnte ich selber Kurse leiten», berichtet er. Die bisherige Arbeit des Vereins war umfangreich und in der Gemeinde Worb stets geschätzt. Andreas Zbinden selbst betreute in Spitzenzeiten mehrere Anlässe pro Woche, gab Nothelferkurse und erledigte administrative Aufgaben mit einem Arbeitsaufwand von bis zu 10 Stunden. Heute beschränkt sich sein Engagement auf vereinzelte Termine mit einem reduzierten Zeitaufwand von etwa 2 bis 3 Stunden wöchentlich.

Verschiedene Gründe für die Umstrukturierung 
Doch wie viele andere Vereine findet auch der Samariterverein keine neuen Mitglieder. Der Präsident erläutert die Hintergründe: «Die Bereitschaft, sich regelmässig in einer gemeinsamen Organisation zu engagieren, ist nicht mehr in dem Masse vorhanden wie früher. Viele unserer Mitglieder haben mittlerweile Doppelfunktionen und können die zeitlichen Anforderungen nicht mehr erfüllen.» Aufgaben wie Sanitätsdienste an Sportveranstaltungen wie dem Schülerturnier werden in Zukunft von anderen Anbietern abgedeckt», so Andreas Zbinden. Weiterführen möchte man jedoch das Blutspenden, dies in Zusammenarbeit mit dem Blutspendedienst des Roten Kreuzes. Die Umstrukturierung des Vereins bedeutet den Austritt aus der Dachorganisation Samariter Schweiz, es zeigt sich, dass die damit verbundenen Kosten ebenfalls ein ausschlaggebender Faktor für den Entschluss sind. Ein definitiver Entscheid über die weitere Vorgehensweise soll bei der ausserordentlichen Hauptversammlung am 20. Juni getroffen werden.

Meilensteine und das Fazit
Zu den Höhepunkten in der Vereinsgeschichte zählen unter anderem die Anschaffung eines Sanitätsanhängers im Jahr 1992 und das 100-jährige Jubiläum im Jahr 2009, das mit einer grossen Veranstaltung gefeiert wurde. «Besonders gefallen hat mir immer der Austausch mit den Menschen, insbesondere bei Veranstaltungen wie dem Schülerturnier», erinnert sich Andreas Zbinden. Im Zuge der Vereinsauflösung bzw. Umstrukturierung werden benachbarte Vereine kontaktiert, ob Interesse an Material wie Herzmassagedummies oder dem Sanitätsanhänger besteht. Abschliessend betont Andreas Zbinden: «Die Entwicklung hat sich über längere Zeit abgezeichnet. Ich wollte mich bereits seit einiger Zeit zurückziehen, konnte jedoch keinen Nachfolger finden. Es ist schade, dass sich in der heutigen Zeit kaum noch Menschen für ehrenamtliche Vereinsarbeit begeistern. Dennoch wird es mir nicht langweilig, da ich mich weiterhin für das Blutspenden engagieren werde und zudem voll berufstätig bin.» KS

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