Sicherheit im Verkehr – Darwin gefällt das!

Sichere Wege waren seit Jahrhunderten ein grundlegendes Motiv für Menschen, sich zu arrangieren und sich vortrefflich über deren Beschaffenheit und Sicherung zu streiten. In der Schweiz wurden die ersten Zebrastreifen in den 1930er Jahren angebracht. Die Stadt Basel musste nach schweren Verkehrsunfällen handeln. Die Zunahme der Automobile – Funfact: meistens elektrisch betrieben – hatte das Gleichgewicht auf den Strassen zu Ungunsten der Fussgänger verschoben. Die Stadt folgte daher der Empfehlung des Bundesrates. Die Vortrittsregelung lag für die Verantwortlichen auf der Hand: «Vor Fussgängerstreifen haben die Motorfahrzeugführer die Geschwindigkeit zu mässigen und nötigenfalls anzuhalten.» Und auch wenn dieser Auszug aus dem betreffenden Bundesgesetz von 1932 ungegendert und schlicht daherkommt, hat er bis heute Gültigkeit. Übrigens, den Initiantinnen aus Basel ging es, laut Nationalmuseum, vor allem um die Sicherheit der Schulkinder und der «Grossmütter».

Die meisten Fahrzeuge fuhren damals durchschnittlich 30 km/h; nur so wegen dem inflationär benützten Argument, Fussgängerstreifen seien im 30er obsolet. Sichern wir doch einfach den Schulweg: Vor dem Umbau der Bahnhofstrasse hatte es ja auch Streifen und Parkplätze?! Also müssen für die Streifen auch keine Parkplätze aufgehoben werden. Statt über 20er-Zonen oder «Autofreiheit» zu träumen, klären wir damit auch ein grosses Anliegen gerade von älteren Mitmenschen. Dass wir auf dem Gemeindeboden innerhalb von 30er-Zonen Zebrastreifen anbringen können, zeigen diverse Stellen in Rüfenacht oder entlang der Enggisteinstrasse.

Punkto Schulweg sind ja auch so einige Anliegen offen. Zum Beispiel die seit über einem Jahr hängige Anfrage von Anwohnern an die Gemeinde, in der 40er Zone der Vechigenstrasse für klare Signalisation zu sorgen. Das bedeutet, bedrohliche Situationen wie letzten Dienstagmorgen, als ein SUV anhielt, um drei Schulkinder über die Strasse zu lassen, und dabei von einem Stromer überholt wurde, können sich auch nach diesen Sommerferien wiederholen. Jenem Velopilot war nicht klar, dass dort der Schulweg vom Kindergarten Manuela über die Strasse führt. Dank des beherzten Eingreifens einer wartenden Mutter konnte ein Unglück abgewendet werden. Das Ende 2022 hingestellte Präventionsplakat blockiert Parkplätze und Briefkästen, wird aber von niemandem gesehen, da es ja nicht auf das Trottoir gestellt werden darf.

Es braucht also mehr klar signalisierte Fussgängerstreifen, die optimal platziert sind. Das wäre echte Prävention – ein Fortschritt.

Marthaler Matthias

Matthias Marthaler,
CO-Präsidium SP Worb,
Mitglied GGR

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