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Die Worber Parteien sehen im Projekt auf der Sternenmatt eine Win-Win Situation für Worb. Bild: M. Küenzi

Sternenmatt: Worbs Parteien stehen hinter dem Projekt

Am 3. März 2024 stimmt die Worber Stimmbevölkerung über die Einzonung der Sternenmatt ab. Im Zuge des zustande gekommenen Referendums hat sich ein überparteiliches Komitee gebildet, das sich klar hinter die geplante Wohnüberbauung der Halter AG stellt. Die Gegnerinnen und Gegner sehen jedoch im Projekt Sternenmatt ein Risiko für Worb.

Dass sich sämtliche im Gemeindeparlament vertretenen Parteien hinter ein Projekt stellen, kommt nicht alle Tage vor. Für das überparteiliche Komitee zählen nicht nur finanzielle Aspekte, wie mehr Steuereinnahmen durch Zuziehende und drei bis vier Millionen Franken an Mehrwertabschöpfung, die in die Gemeindekasse fliessen, sondern, dass mit der geplanten Überbauung auch der schon seit langer Zeit auf der politischen Agenda anstehende Generationenspielplatz realisiert werden soll. Womit die bereits bestehende Parkanlage hinter dem Sternen erweitert würde. Weitere Vorteile wären, auf der seit Jahren brachliegenden Sternenmatt müsste kein Kulturland eingezont oder bestehende Gebäude abgerissen werden. Nicht vergessen werden dürfe ebenso, dass durch das Projekt der Weiterbetrieb des Landgasthofs Sternen ebenfalls gesichert wird. Für das Pro-Komitee eine klare Win-Win-Situation für Worb.

Weit kritischer sieht das Komitee «Heit sorg zu Worb» (das unter dem Namen «Heit sorg zur Badi» das Referendum ergriffen hat) die Pläne für die Sternenmatt. Sie befürchten, dass mit der Überbauung die seit vielen Jahrzehnten gewachsene Parkanlage zerstört würde. Ebenso würden die Vergrösserung des Abstandes auf sieben Meter und die Begrünung als Sichtschutz zur Liegewiese die Nachteile für die Badi in ihren Augen nicht aufwiegen. Auch der Einbezug der Bevölkerung sei nicht ausreichend gewesen. Die Grundsatzdiskussion darüber, was auf der Sternenmatt realisiert werden soll, habe im Zuge der Planung, trotz des Mitwirkungsverfahrens, gefehlt. Ein Vorwurf, den Guido Federer, SP, vom Pro-Komitee so nicht stehen lassen will: «Es gibt wohl kaum ein Projekt, bei welchem Interessierte so viele Möglichkeiten hatten, sich einzubringen. Bereits vor Beginn des Studienauftrages wurden Werkstattgespräche mit der Bevölkerung durchgeführt. Nachbarn und Anstösser wurden zur Wettbewerbspräsentation eingeladen. Die Projektanten haben den Dialog mit Parteien und allen Anwohnenden intensiv geführt.» 

Mit der Abstimmung vom 3. März will das gegnerische Komitee diese Diskussion neu entfachen. Die Möglichkeit ihre Argumente in einem Streitgespräch mit dem Pro-Komitee zu erörtern wollte die Gegnerschaft nicht in Anspruch nehmen.

Öffentlicher Raum vs. Wohnungen
Die Gestaltung von attraktiven öffentlichen Räumen und Wohnungsbau sind im Zuge der inneren Entwicklung kaum voneinander zu trennen. Im besten Fall gelingt beides. Doch oft wird Ersteres im Sinne der Zweckmässigkeit vernachlässigt. So gesehen schneiden die 76, für den Mittelstand erschwinglichen, Wohneinheiten, samt grossflächiger Begrünung, die die Halter AG auf der Sternenmatt vorsieht, positiv ab.

Für Worb ist die Faktenlage klar, die Baulandreserven sind erschöpft, das Bevölkerungswachstum stagnierend. Nach aussen kann Worb nicht wachsen, so bleiben also nur noch Entwicklungsschritte nach innen. Dagegen, dass Worb die innere Entwicklung anstrebt, haben die beiden Sprecher von «Heit sorg zu Worb», Erwin Flückiger, Bauingenieur HTL und Zoltan Fekete, Präsident der an die Sternenmatt angrenzende HAWO Wohngenossenschaft Worb, nichts einzuwenden. Doch für diese Bestrebungen sehen sie andere Standorte als geeigneter.

«Die Sternenmatt ist grün, das muss so bleiben. Für die geplante Verdichtung ist hier nicht der richtige Ort. Denn, kann man eine Parkanlage, die der Öffentlichkeit dienen soll, gegen Kulturland ausspielen? Beides muss erhalten bleiben», so Fekete. Um die öffentliche Nutzung  der Sternenmatt zu gewährleisten, würden sie eine andere Form der Entwicklung bevorzugen, wie Erwin Flückiger ausführt: «Worb darf nicht zum Schlafdorf verkommen, sondern soll ein familienfreundlicher und lebendiger Ort bleiben. Somit wären aus unserer Sicht zonenkonforme Bauten für die Öffentlichkeit, wie Sportanlagen, ein Familien- und Freizeitzentrum und eine aufgewertete Parkanlage verträglicher.»  Ob ein Bedarf für Öffentliche Nutzung bestehe, sei schon im Vorfeld der Planung abgeklärt worden, wie Gregory Graf, FDP und ebenfalls Mitglied im Pro-Komitee, ausführt: «Diese Abklärung hat ergeben, dass weder Gemeinde noch die Sportzentrum Worb AG einen Bedarf haben, das Areal Sternenmatt für öffentliche Bauten zu nutzen. Allerdings besteht seit vielen Jahren der politische Wille, einen zentrumsnahen Gemeindespielplatz in Worb zu realisieren. Die Sternenmatt ist für einen solchen öffentlichen Begegnungsraum sehr gut geeignet.»

Berücksichtigt werden müsse auch, dass der Einfluss der Gemeinde auf die Sternenmatt nicht unbegrenzt ist. Die Halter AG hat das Grundstück, zusammen mit dem Landgasthof Sternen, 2019 von den Vorbesitzern gekauft. Aktuell hat die Gemeinde ein Nutzungsrecht für den Mehrzweckplatz, der gegenwärtig vom Militär und durch den Ausbau des Fernwärmenetzes genutzt wird. Dieses Nutzungsrecht läuft noch bis 31. Mai 2031. Wie es mit der Sternenmatt weitergeht, da liegt der Ball jetzt beim Stimmvolk. AW

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