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Mit den Anpassungen wird das Gebäude-Ensemble aufgelockert. Bild: ©Nightnurs Images Zürich

Sternenmatte-Überbauung: Das Projekt ist genehmigungsreif

Die geplante Wohnüberbauung auf der Sternenmatte musste wegen des ARA-Abwasserkanals unter dem Gelände neu überarbeitet werden. Letztendlich dürfte sich dies positiv auf das Projekt auswirken, so wird der Generationenspielplatz grösser ausfallen und auch der Abstand zur Badi kann ausgedehnt werden.  Im September wird sich der Grosse Gemeinderat mit der Zonenplanänderung befassen.

Aufgrund der 27 Einsprachen, die gegen die geplante Wohnüberbauung auf der Sternenmatte erhoben wurden, hat die Halter AG das Projekt, unter der Federführung von Kast Kaeppeli Architekten, überarbeitet. Von den ursprünglich 84 geplanten Wohnungen können nach den Anpassungen noch 76 realisiert werden. Unter dem Strich konnte das Projekt in wesentlichen Punkten verbessert werden, wie Projektleiter Jan Lauper ausführt: «Aufgrund der vorgenommenen Anpassungen kann die Gebäudestruktur aufgelockert werden, der Spielplatz gewinnt an Raum und der Abstand zum angrenzenden Freibad fällt grösser aus. Zudem wird die Anzahl an öffentlichen Veloparkplätzen verdoppelt.»

Wie Urs Thöni, Leiter der Bauabteilung, sagt, wurden wichtige Einsprachen, inklusive die des Wisleparks, zurückgezogen. Besonders gewichtig war die Einsprache des Gemeindeverbandes ARA Worblental. Gemäss dem Beschluss aller Verbandsgemeinden ist der Verband seit 2019 für alle regionalen Abwasserkanäle zuständig. Somit ist die bestehende Hauptleitung der Kanalisation unter der Sternenmatte an die ARA Worblental übergegangen. Von diesem Besitzwechsel hat aber die Halter AG erst im Herbst 2022 erfahren. «Da die neue Eigentümerin des Abwasserkanals andere Anforderungen an Bauvorhaben stellt als die Vorbesitzer, hatte der Wechsel der Besitzverhältnisse einen Einfluss auf das Bauprojekt. Die Gemeinde Worb hätte uns darüber informieren müssen, da die ARA mit ihren Vorgaben grossen Einfluss auf die Raumplanung nimmt», so Jan Lauper. «In der Nachbetrachtung hat die Gemeinde wie die Bauherrschaft dem Abwasserkanal während dem Planungsprozess zu wenig Beachtung geschenkt», räumt Urs Thöni ein. Wie Christoph Streun, Geschäftsführer des Gemeindeverbandes ARA Worblental, versichert, steht der Gemeindeverband dem Projekt Sternenmatte positiv gegenüber. «Zur Sicherstellung der einwandfreien Abführung der Abwässer schaut der Verband aber auch darauf, dass Pflege, Unterhalt und Erneuerung des Kanalnetzes längerfristig gewährleistet ist.» Daher müsse die Siedlungsentwässerung auch in der Raumplanung berücksichtigt werden. Im Klartext heisst das, dass bestehende Kanäle nicht überbaut werden dürfen oder gewisse Abstände eingehalten werden müssen. Weil die Siedlungsentwicklung gegen innen forciert wird, dürfte es künftig häufiger vorkommen, dass das Kanalisationsnetz des Gemeindeverbandes betroffen ist. Was die ohnehin schon komplexe innere Entwicklung zusätzlich herausfordernd macht und eine intensive Zusammenarbeit mit allen beteiligten Akteurinnen erfordert. Damit die Entwicklung einzelner Parzellen nicht zu sehr eingeschränkt werde, werde bei neuen Bauprojekten eine Verlegung der Leitungen in den öffentlichen Raum (z.B. Strassen) geprüft. Allerdings wären solche Verlegungen mit entsprechenden Kosten und zeitlichen Mehraufwänden verbunden.
Im Fall der Sternenmatte sind sich aber alle beteiligten Parteien sicher, mit den vorgenommenen Anpassungen eine gute Lösung gefunden zu haben.

Richtungsweisend für Worb
Mit der Absage des Grundeigentümers kann die gemäss Richtplan vorgesehene Einzonung der Bächumatt bekanntlich nicht umgesetzt werden. Damit ist die innere Entwicklung derzeit der einzige Weg, mit dem in der Gemeinde Worb mehr Wohnraum geschaffen werden kann. Die geplante Wohnüberbauung auf der Sternenmatte stellt für Niklaus Gfeller ein gelungenes Beispiel dar, wie verdichtetes Bauen auch aussehen kann. «Das Projekt zeigt zusammen mit dem Generationenspielplatz, dass Wohnraum geschaffen und Grünflächen gleichzeitig beibehalten werden können», so Niklaus Gfeller. Trotzdem steht für ihn im Vordergrund, dass der Gemeinderat nun die Richtplanung überarbeitet und festlegt, wie sich die Gemeinde Worb zukünftig entwickeln soll. 

Am 11. September 2023 wird sich der Grosse Gemeinderat mit der Umzonung des Geländes befassen. Sollte das Parlament das Geschäft genehmigen, wird das Projekt erneut öffentlich aufgelegt. Durch all diese Verzögerungen hat sich der Baustart weiter nach hinten verschoben, die Arbeiten werden voraussichtlich im Frühling 2025 beginnen. AW

Mehr Informationen unter www.sternenmatteworb.ch

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