Ein Familienspielplatz, viel Grün, darin eingebettet drei vierstöckige Gebäudekomplexe, das hat die Halter AG für das Areal hinter dem Gasthof Sternen vorgesehen. Bereits jetzt wurde das Projekt für die umsichtige Umgebungsgestaltung ausgezeichnet. Doch bis zum voraussichtlichen Baubeginn im Frühling 2024 ist es noch ein weiter Weg. Als Nächstes wird sich das Gemeindeparlament mit der Zonenplanänderung befassen.
Knapper Raum, zunehmende Interessenkonflikte und das teilrevidierte Raumplanungsgesetz machen Planungsverfahren immer komplexer. Gleichzeitig schreitet die verdichtete Siedlungsentwicklung voran. Ebenso steigen die Anforderungen für den Siedlungsbau, Grünflächen sollen erhalten und ökologisch aufgewertet, weniger Böden versiegelt und Hitzeinseln vermieden werden.
All diese Punkte stellen Bauherren und Planungsbüros vor immer grössere Herausforderungen, da Nachhaltigkeit und die Gestaltung des Aussenraumes an Wichtigkeit zunehmen.
Ein komplementäres Nachhaltigkeitskonzept verfolgt die Halter AG, Besitzerin des Sternen-Areals, bei der geplanten Überbauung auf der Sternenmatte. Der Fokus liegt auf erneuerbaren Energieträgern und nachhaltigen Baustoffen, so sollen die Gebäudehüllen aus Holz gebaut werden. Ebenso grossen Wert wird auf Biodiversität gelegt, mehr als die Hälfte der Überbauung soll naturnah begrünt werden.
Vorgesehen sind 84 Wohnungen, verteilt in drei Gebäudekomplexen, und ein öffentlich zugänglicher Generationenspielplatz. Dabei sieht das Siegerprojekt von Kast Kaeppeli Architekten vor, dass die Bauten den Gasthof Sternen nicht überragen und sich in das Ortsbild einfügen.
Im vergangenen Jahr hat gerade der Spielplatz für Gesprächsstoff in Worb gesorgt, es wurden Befürchtungen geäussert, dass die Spiel- und Grünfläche zu klein ausfallen könnte. Bei einem Mitwirkungsverfahren und einer Partizipationsveranstaltung hatte die Worber Bevölkerung im Juni 2021 die Möglichkeit sich aktiv in die Projektgestaltung einzubringen. «Das Projekt bietet mit einer Grünfläche von 5000 Quadratmetern einen ökologischen Mehrwert», wie Projektleiter Jan Lauper von der Halter AG sagt. Selbst die Kompensation der gegenwärtigen Hecke auf dem Areal soll die Mindestanforderungen um das fast Vierfache übertreffen.
Die Überbauung stösst schon jetzt auf viel Beachtung. So hat z.B. die Stiftung Natur & Wirtschaft die naturnahe Umgebungsplanung auf dem Sternenareal mit einem Vorzertifikat ausgezeichnet. Besonders erfreulich für Jan Lauper ist es, dass es die Sternenmatte im Projektvergleich schweizweit unter die besten zehn geschafft hat.
Bis zur Realisierung ist es aber noch ein weiter Weg, noch liegen nicht alle Genehmigungen vor. Die Vorprüfung durch das AGR (Amt für Gemeinden und Raumplanung) ist bereits gemeistert und das Amt hat die Genehmigung in Aussicht gestellt. Jan Lauper ist zuversichtlich, «nun geht es darum rechtliche und raumplanerische Sicherheit zu bekommen». Auch künftig sollen Bevölkerung und Parteien informiert und mittels Parteiendialog und Informationsbehandlung in Kommissionen und Räten in die Prozesse miteinbezogen werden. Voraussichtlich starten die Bauarbeiten im Frühling 2024. Als Nächstes wird sich der Grosse Gemeinderat am 17. Oktober 2022 mit der Umzonung befassen. Aktuell ist die Sternenmatte noch als ZöN (Zone für öffentliche Nutzung) sowie eine Grünzone aufgeführt. Um die Überbauung zu realisieren, muss das Gelände in eine Zone mit Planungspflicht (ZPP) geändert werden. Ab 18. Oktober werden die Planungsinstrumente in der Gemeindeverwaltung aufliegen. AW
Mehr zum Projekt unter www.halter.ch