Suche
Close this search box.

Wir haben für alles eine (faule) Ausrede 

Regen Sie sich auch auf, wenn jemand einen Fehler macht und diesen schönreden will? Es ist ganz einfach hinzustehen und mitzuteilen … Sorry oder Entschuldigung, ich habe einen Fehler gemacht. Ich korrigiere ihn selbst, ich brauche Unterstützung oder ich sehe den Fehler nicht ein und stehe zu meiner Handlung … fertig.
Ein solches «faule Ausreden»-Verhalten stösst mir elend sauer auf. Ich werde grantig und spreche Personen auf dieses Verhalten an. Denn aus Fehlern kann jede und jeder lernen – sofern er oder sie will.
Fehler einzugestehen, heisst Verantwortung übernehmen, hinzustehen oder in der Umgangssprache «Eier haben». Einen Fehler einzugestehen, entspannt Situationen sofort und ist oft Grundlage für ein sehr gutes Gespräch. 
Mit einer Rechtfertigung des Fehlers delegiere ich die Schuld ins nirgendwo. Denn mit einer «faulen Ausrede» verschiebe ich das Problem in die Zukunft; die Ausrede holt mich irgendwann ein. 
Klassiker von «faulen Ausreden»:
1. Ich habe keine Zeit / ich bin spät dran! (Ihnen ist die Person oder die Aktivität nicht wichtig.)
2. Das habe ich nicht gewusst! (Sie haben sich für den Inhalt oder die Person nicht interessiert.)
3. Die Gruppe hat das so durchgezogen! (Niemand hat überlegt, alle sind falsch abgebogen.)
4. Das war nicht mein Fehler! (Ich habe nichts zur möglichen Verhinderung des Fehlers getan.)
5. Sorry, ich wurde vom Weckdienst vergessen! (Ich bin zu spät aufgestanden – ganz einfach.)
6. Es ist mir einfach passiert! (Fehler werden verursacht und passieren nicht einfach.)
7. Andere haben auch nichts gesehen! (Wie will ich wissen, was andere sehen?)
Fakt ist, mit einer faulen Ausrede machen wir uns unglaubwürdig. Sie werden öfter erkannt als einem lieb ist, und der Schaden wird immens, denn solche Leute werden gemieden. Mit einer «faulen Ausrede» beleidigen Sie Ihr Vis-à-vis (Sie trauen es ihm nicht zu, dass es Ihre Situation durchschaut) und sich selbst.
Gibt es ein Heilmittel für «faule Ausreden»? Hinstehen und den Sachverhalt klären und Verantwortung übernehmen. An sich arbeiten und sich besser, intensiver, früher oder genauer auf die Situation vorbereiten. Dieser Schritt erfordert viel Aufwand, aber im Abgang ist er sehr entspannend.
Was mache ich, wenn ich eine faule Ausrede entdecke: immer ansprechen, nie unter die Decke wischen. Wenn Sie es tolerieren, wird die Situation vom Gegenüber akzeptiert und wiederholt.
Wo überall «faule Ausreden» aufgetischt werden, darüber lässt sich streiten. Ein Hinweis kann ich Ihnen aber geben. Zeitungsartikel – oft politischer Natur – mit sehr vielen Leserkommentaren beinhalten sehr oft faule Ausreden oder Ansätze dazu. Prüfen Sie mal.
Nun wünsche ich allen Worber-Post-Lesern einen schönen und entspannten Sommer und freue mich, von Ihnen zu hören.

1813_Randnotiz_Niklaus-Sägesser-1

Niklaus Sägesser
Kolumnenschreiber in Ausbildung

Beitrag teilen:

Aktuelle Beiträge

Das Budget 2025 rechnet mit einem Verlust von rund einer halben Million Franken. Auch die Prognosen für die Planperiode 2025–2029 gehen von einer höheren Verschuldung aus. Der Gemeinderat hält weiterhin daran fest, den Investitionsstau zeitnah abzubauen. Danach wird sich Worb in Zurückhaltung üben müssen, um die Schuldengrenze wieder auf 40 Millionen senken zu können.

Wie schon letztes Jahr wird der Gastronomiebereich im Wislepark über die Herbst- und Wintermonate auf eine Selbstbedienungs-Cafeteria umgestellt. Nach dem nasskalten Start in die Badisaison sind die Besuchszahlen insgesamt unter dem Niveau des Vorjahres geblieben. Weitere Herausforderungen bringen die anstehenden Sanierungen des Schwimmbads und der Eishalle mit sich.

Am vergangenen 17. Oktober wurde in feierlichem Rahmen der Spatenstich im Worbboden ausgeführt. Für die Stiftung Terra Vecchia, die 1973 gegründet wurde, ist das ein Meilenstein. Voraussichtlich im November 2025 sollen die neuen Werkhallen in Betrieb genommen werden.