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Der eActros von Mercedes ist neu bei der Läderach Worb AG im Einsatz. Bild: zvg

Worber Abfallgeschichten: Das Potential von Kehricht

Wenn es um die Abfallentsorgung geht, dann gehört die Läderach Worb AG zu den grossen Playern in der Region. Das Unternehmen ist in 20 Gemeinden für den Abtransport von Kehricht zuständig. Dabei setzt die Firma auf neue Technologie; dieser Tage wird der zweite vollelektrische Kehrichtlastwagen in Betrieb genommen. Nicolas Läderach erzählt vom Wert des Abfalls und technischen Fortschritten in der Logistik.

Mit einem einspännigen Pferdefuhrwerk hat die Geschichte der Läderach Worb AG im 19. Jahrhundert ihren Lauf genommen, heute umfasst der Fuhrpark des Transportunternehmens 38 schwere Lastwagen und einige Kleintransporter, rund 50 Mitarbeitende sind derzeit beschäftigt. Vom Güter- über Baustellen- und Muldentransport bis zur Lagerlogistik deckt das Unternehmen, das seinen Sitz hinter dem Bahnhof Worb SBB hat, ein breites Spektrum ab. Eines der Hauptstandbeine ist die Entsorgung. In Worb ist die Läderach Worb AG für die Kehricht- und Grünabfuhr, sowie den Abtransport von Altpapier, Glas und Sperrgut zuständig und sorgt dafür, dass alles bei den richtigen Partnern für die weitere Verwertung oder Verbrennung ankommt. Für Nicolas Läderach, der die Firma zusammen mit seinem Vater Stefan Läderach leitet, hat Abfall durchaus seinen Wert. «In dieser Branche geschieht zurzeit viel. Nachhaltigkeit bekommt immer einen grös­seren Stellenwert und beim Recycling wird auch vorwärts gemacht.» Er ist sich sicher, dass im Bereich Recycling künftig weitere technische Fortschritte erzielt werden, wie das Beispiel Plastikwiederverwertung zeigt, doch dazu ein anderes Mal mehr. Mittlerweile ist es für die meisten Menschen in der Schweiz normal Altglas, Alu oder PET-Flaschen getrennt zu sammeln, beim Kunststoff wird es aus Sicht von Nicolas Läderach nicht anders sein. Ausserdem geht er davon aus, dass künftig noch weitere Sondersammlungen hinzukommen um so viele Ressourcen wie möglich möglichst lange im Stoffkreislauf zu behalten. Eine nicht unwesentliche Rolle spielt dabei der Entsorgungshof, hier können verschiedenste Abfälle oder defekte Gebrauchsgegenstände entweder gegen ein kleines Entgelt oder gratis abgegeben werden. Der Entsorgungshof, ein Projekt von Stefan Läderach, war einer der ersten in der Region. Bei der Führung an einem sommerlichen Donnerstagvormittag ist nicht viel Betrieb auf dem Entsorgungshof, nur vereinzelt fahren Autos vor. «Wir sind hier laufend am Optimieren», sagt Nicolas Läderach. Vorstellbar sei auch ein Bereich für Kinder, wo sie sich spielerisch mit dem Thema Mülltrennung befassen könnten. Da der Entsorgungshof von Worb nicht in einer Halle ist, durfte er während der Pandemie – im Unterschied zu vielen anderen Entsorgungshöfen in der Region – geöffnet bleiben. An der Theke, die während der Pandemie eingeführt wurde, stehen zwei Mitarbeiter bereit, das Entsorgungsgut entgegenzunehmen. Die Theke habe sich bewährt, man müsse zwar etwas länger warten, aber es erleichtert die Arbeit, da keine Fehleinwürfe aus den Containern aussortiert werden müssten.

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Bernhard Wüthrich (li) und Markus Kohler nehmen das Entsorgungsgut auf dem Entsorgungshof entgegen. Beide arbeiten schon über 20 Jahre für die Läderach Worb AG. Bild: AW

Neuland in der Logistik
Es kommt nicht von ungefähr, dass die ersten beiden vollelektrischen Lastwagen der Läderach Worb AG – ein gemeinsames Projekt von Vater und Sohn – beim Abtransport von Kehricht eingesetzt werden. «Im Bereich Kehricht haben wir am meisten direktes Kundenfeedback. Beim Thema Emissionen geht es mir nicht nur darum, was hinten aus dem Auspuff kommt, sondern auch um Lärm. Wir fahren mit unseren Kehrichtwagen in die Quartiere, da kommt der Bevölkerung weniger Lärm zugute und wir zeigen, dass wir anpassungsfähig sind», so Nicolas Läderach. Wie er weiter ausführt, habe man bewusst lange mit der Anschaffung eines E-Lastwagens gewartet, bis die Akkutechnologie auf einem hohen Stand, was Gewicht und Leistung betrifft, war. Man habe sich auch mit Wasserstofffahrzeugen befasst, doch in Anbetracht der hohen Energiemengen, die für Herstellung, Transport und Lagerung von Wasserstoff benötigt werden, fällt der Wirkungsgrad im Vergleich zur E-Mobilität eher gering aus. Doch ausschliessen will Nicolas Läderach diese Technologie nicht «Bei der technischen Entwicklung werden wir sehen, welche Form der Alternativantriebe sich in welchem Bereich bewährt und durchsetzt.» Dass die Firma aus Worb bei der Beschaffung ihrer E-Kehrichtwagen auf Grosshersteller zugegangen ist, war ebenso eine bewusste Entscheidung «Mit Volvo und Mercedes haben wir Partner, bei denen wir in die Entwicklung der Fahrzeuge miteingebunden wurden und die garantieren, dass die Batterien recycelt werden. Ebenso wichtig sind Reichweite und Nutzlast, wenn das nicht stimmt, macht E-Mobilität in der Logistik keinen Sinn, sondern ist lediglich Greenwashing», sagt Nicolas Läderach. Mit dem eActros von Mercedes betritt das Transportunternehmen Neuland; in der Schweiz ist es der erste E-Kehrichtwagen von Mercedes, der zum Einsatz kommt. «Mit dem Volvo sind wir sehr zufrieden und wir hoffen, dass sich auch der eActros bewährt.» Doch fürs Erste bleibt es bei diesen beiden E-LKWs, die vorhandene Infrastruktur ist derzeit nicht ausreichend, um mehr als zwei Lastwagen über Nacht aufzuladen. Eine Möglichkeit wäre eine Photovoltaik-Anlage zu bauen, genug Dachfläche wäre vorhanden, doch das würde für die Läderach Worb AG nur Sinn machen, wenn es eine Möglichkeit gäbe, die tagsüber gewonnene Energie zu speichern, um die Fahrzeuge nachts laden zu können. Doch Nicolas Läderach ist offen, im Bereich des Möglichen wäre auch eine Partnerschaft, um gemeinschaftlich eine E-LKW-Ladestation zu betreiben. In der Firmengeschichte des Unternehmens war Wandel immer eine treibende Kraft, dementsprechend treiben Vater und Sohn den Wandel auch an und sind im stetigen Austausch mit Verbänden, wie der Klimaplattform Bern. «Wir sammeln Erfahrung und bringen sie in unsere Netzwerke ein, so können wir faktenbasierte Entscheidungen für die Zukunft treffen.» AW

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