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Im Sammelcontainer Rüfenacht kam es vermehrt zu Fehleinwürfen. Bild: zvg

Worber Abfallgeschichten: Plastiksammlung kommt gut an

Erste Erfahrungswerte der im Mai in Worb eingeführten Separatsammlung von Haushaltskunststoffen zeigt, dass sie bei der Worber Bevölkerung grossen Anklang findet. Worb gehört, was den Verkauf von Sammelsäcken betrifft, zu den Top drei Gemeinden in der Region. 

Wie Gemeinderat Adrian Hauser, Vorsteher Departement Umwelt und Nicolas Läderach von der Läderach Worb AG bestätigen, sind die Rückmeldungen aus der Worber Bevölkerung grösstenteils positiv. «Das Projekt ‹Bring Plastic back› ist sehr gut angelaufen. Die Bevölkerung ist sehr interessiert an dieser Dienstleistung und bringt viele Sammelsäcke zu uns in den Entsorgungshof», so Läderach. Was das Trennen von Haushaltsmüll betrifft, seien die Worberinnen und Worber laut Adrian Hauser spitze, auch bei den anderen Separatsammlungen wie Glas, Alu oder PET-Flaschen würden hohe Sammelquoten erreicht. Von den ursprünglich drei Sammelstellen sind derzeit nur der Entsorgungshof Läderach AG beim Bahnhof Worb SBB und Migros Worb in Betrieb. Die Sammelstelle Rüfenacht musste vorübergehend geschlossen werden, da sie einem Brand zum Opfer gefallen ist. Die Brandursache ist noch nicht abschliessend geklärt, doch es wird von Brandstiftung ausgegangen. Ausserdem sei es in Rüfenacht öfter zu Fehleinwürfen gekommen. Wie Nicolas Läderach ausführt, dürfen an den Sammelstellen nur die AVAG-Sammelsäcke entgegengenommen werden, PET-Sammelsäcke und Fremdstoffe wie Kehrichtsäcke oder lose eingeworfener Müll müssen aussortiert werden. Der Sammelcontainer in Rüfenacht soll ab Herbst wieder in Betrieb genommen werden. Ob weitere Abgabestellen eingeführt werden, werde derzeit noch geprüft. Das Modell mit den Abgabestellen soll in Worb weiterhin Bestand haben. Eine Abholsammlung wäre grundsätzlich möglich, doch für Worb derzeit nicht finanzierbar. «Im Moment bleibt es bei der Bring-Sammlung. Nach Ablauf der dreijährigen Pilotphase werden wir aber sicher genauer über die Bücher gehen», so Adrian Hauser.

Zweites Leben für Plastik
Wie die ersten Erfahrungswerte zeigen, hat sich das Projekt «Bring Plastic back» also gut in Worb etabliert. Aus der Bevölkerung habe es vermehrt Anfragen zu den Gebühren gegeben, die auf den Sammelsäcken erhoben werden. Dazu sagt Adrian Hauser: «Da es sich bei der Kunststoffsammlung um ein kantonales Pilotprojekt handelt, sind die Gebühren vorgegeben. Damit wird der Aufwand der Sammlung, Logistik und der Recycling-Prozess gedeckt.» Von Worb werden die Säcke an regionale Sammelpunkte gebracht, wo sie für den Weitertransport zur Sortieranlage im grenznahen Lustenau (Österreich) gepresst werden. In Lustenau werden die Kunststoffe mit modernster Technik sortenrein getrennt. Von dort gelangt das Plastik zur Weiterverarbeitung in die EU und die Schweiz. Ein grosser Teil des Kunststoffs wird im Werk der InnoRecycling AG in Eschlikon (TG) zunächst zerkleinert, gewaschen und getrocknet. Anschliessend werden die sauberen Kunststoffschnitzel eingeschmolzen und zu Regranulat verarbeitet, aus dem wiederum neue Plastikprodukte wie Flaschen oder Folien hergestellt werden. Auch nicht recyclierbare Kunststoffe haben ihren Wert, sie dienen in Schweizer Zementwerken als Ersatzbrennstoff für Stein- oder Braunkohle. Darüber, welche Kunststoffsorten in den Sammelsäcken willkommen sind, wird an den Sammelstellen regelmässig informiert. AW

Mehr Informationen über «Bring Plastic back» sind hier zu finden: www.sammelsack.ch

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