War 14 Jahre die Wirkungsstätte von Marlies Rupp, das N5 Kochloft. Bild: AW

Worber Gastronomie: «Mein Hobby war mein Beruf»

Nachdem im Sommer das Gastorant geschlossen hat, verschwindet mit dem N5 Kochloft ein weiterer Betrieb, der Farbe in die Worber Gastronomielandschaft gebracht hat. 14 Jahre hat Marlies Rupp in ihrem Lokal an der Neufeldstrasse 5 für viele kulinarische Freuden gesorgt. Nun tritt sie ihren Ruhestand an.

Es gibt keinen Einstieg, kein Warmreden, sie beginnt sofort zu erzählen, wirbelt dabei in der Küche herum, wischt da ein Fleck weg und lässt hier ein Utensil verschwinden, nebenbei macht sie Wasser für Tee heiss. Marlies Rupp wie sie leibt und lebt, direkt, herzlich und kommt gleich zum Punkt. Sie erlebe gerade eine der besten Vorweihnachtszeiten in ihrem Kochloft. «Jetzt wo ich alleine bin fägts, aber ich mag nicht mehr.» Sie hat bewegte Zeiten hinter sich, seit sie mit einer Geschäftspartnerin vor 14 Jahren das Kochloft ursprünglich als Hobby eröffnet hat. Im gesamten war Marlies Rupp 22 Jahre in der Gastronomie tätig. Angefangen hat die Quereinsteigerin in der Kaffee- und Weinbar «Otto» am Bärenplatz, dort wo heute die Gelateria ist. Im Keller habe es ein Delikatessengeschäft gegeben, das sei die perfekte Kombination gewesen, erzählt Marlies Rupp. Als das Delikatessengeschäft schliesslich geschlossen wurde, habe sie den kulinarischen Teil in ihrer Bar auch übernommen. «So habe ich kochen gelernt», sagt sie lachend. Nach acht Jahren hörte sie, wie geplant, im «Otto» auf, eine Bekannte wollte die Weinbar übernehmen, doch stattdessen gründeten sie das N5 Kochloft. Am Anfang haben sie ein Mittagsmenü und ein paar Abendanlässe für geschlossene Gesellschaften angeboten. Nach und nach wurde das Angebot ausgebaut und das N5 Kochloft hat sich zu einem gefragten Restaurant für Bankette und private Feste entwickelt. Die eigenen N5 Anlässe, wie z. B. das Sommer-Fondue, jeweils am letzten Freitag im Juli, waren sehr beliebt. Sie weiss noch genau wie alles angefangen hat. «Wir hatten noch kein Licht und wir feierten unseren provisorischen Start mit lauter Musik.» Marlies Rupp hat hier ihre Leidenschaft ausgelebt, langweilig sei es nie geworden und sie konnte hier so kochen, wie es in einem traditionellen Gastrobetrieb nie möglich gewesen wäre. «So kochen zu können ist Luxus», sagt sie. Jeder Anlass sei einzigartig gewesen, immer habe sie versucht neues auszuprobieren und ihren Gästen Abwechslung zu bieten.

Die Ungewissheit während der Corona Pandemie sei sehr belastend gewesen. Während dem Lockdown hatte sie nur den Mittagstisch für die engsten Stammgäste. «Während der Pandemie habe ich das vegetarische Kochbuch von Tanja Grandits durchgekocht. Jeden Montag gab es etwas anderes. Das war mein Projekt», so Marlies Rupp. Mit der vegetarischen Küche lässt sie auch ihre Zeit im N5 Kochloft ausklingen, ihr letzter Anlass ist ein vegetarisches Weihnachtsessen, dass sie zusammen mit einer Familie kocht.

Sie hätte noch viele Ideen, aber es sei an der Zeit für sich zu schauen. «Es waren schöne Jahre, aber jetzt ist es Zeit, ich bin jetzt pensioniert», sagt Marlies Rupp bestimmt. Im Januar wird die Küche ausgeräumt. «An der Neufeldstrasse 5 wird etwas neues cooles entstehen», da ist sich Marlies Rupp sicher. AW

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