Zeit der Transformation

Die kantonale Energievorlage wurde leider vor etwas mehr als zwei Jahren knapp mit 50,6% Nein-Stimmen abgelehnt. Das zentrale Ziel der Vorlage war, dass Gebäude im Kanton Bern mehrheitlich mit erneuerbaren Energien betrieben und besser vor Wärmeverlusten geschützt werden. Bis 2035 sollten deshalb Gebäude für das Heizen mindestens 70% erneuerbare Energien nutzen, der gesamte Wärmeverbrauch um 20% gesenkt werden und 80% des benötigten Stroms aus erneuerbarer Energie stammen … Käme diese Energievorlage jetzt Ende März 2022 zur Abstimmung, so bin ich überzeugt, dem Gesetz würde klar zugestimmt! Denn der verheerende Angriffskrieg Russlands hat Europa und uns Bernerinnen und Bernern unsere Verwundbarkeit in Bezug auf die Energieversorgung vor Augen geführt. Aufgrund der sich abzeichnenden Stromknappheit fordern rückwärts und nicht nachhaltig denkende Politiker, weiterhin auf Atomstrom zu setzen. Uran ist ebenso ein fossiler Brennstoff wie Öl und Kohle. Die Vorräte sind begrenzt und nicht erneuerbar.

Man rechnet im besten Fall mit einer Reserve von 41 Jahren, im schlechtesten Fall von 25 Jahren.
Selbst rein ökonomisch betrachtet macht es keinen Sinn, in eine Technologie weiter zu investieren, der innerhalb einer Generation der Brennstoff ausgeht. Es gilt aber festzuhalten, dass Kernfusionen nicht per se schlecht sind, denn sie können massgeblich dazu beitragen, den wachsenden Energiehunger der Welt klimafreundlich und wetterunabhängig zu stillen. Mit Iter – international thermonuklear experimental reaktor – sollte der grosse Schritt der nachhaltigen Energiegewinnung gelingen. Leider hat auch dieses Projekt mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Es wird noch Jahre dauern, bis dieser Traum in Erfüllung geht.

Weiter ist da die Produktion von nachhaltig erzeugtem Benzin und Kerosin mit solarthermischen Kraftwerken. Die mittelfristige Mission des Zürcher Star-tup-Unternehmens Synhelion ist es, bis 2030 die Hälfte des Verbrauchs der Schweizer Fluggesellschaften mit ihrem klimaneutralen Kerosin zu decken. Das sind Ansagen mit weitsichtigen und nachhaltigen Innovationen.
Es ist an der Zeit, dass wir den Weg der Transformation zu einer Welt ohne fossile Energien und ohne Treibhausgase begehen und somit die Ziele der Gletscherinitiative bis ins Jahr 2025 umsetzen.
Sollte dies uns nicht gelingen, werden die kommenden Generationen für unsere Versäumnisse bitter bezahlen.

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Bruno Wermuth,
Gemeinderat GLP

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