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Die Hofkinder besuchen die Geissen. Bild: KS

Radieslihof: Kinder erleben Landwirtschaft

Der Radieslihof im Worbboden ist eine solidarische Landwirtschaftsinitiative, die seit 2016 den ehemaligen Hof von Elisabeth und Ueli Leibundgut an der Bodengasse nach biologischen Richtlinien bewirtschaftet. Hier gibt es seit vier Jahren die Möglichkeit, Kindergarten- und Schulkinder am Mittwochnachmittag zur Betreuung zu bringen, wo sie aktiv beim Gärtnern helfen, sich den Tieren widmen oder einfach spielen können. Die Worber Post nimmt einen Augenschein vor Ort.

An diesem sonnigen Mittwochnachmittag dürfen die Hofkinder mit einem Wasserschlauch Gitterroste aus dem Hühnerstall abspritzen. Zuvor haben sie bei den Hühnern die Eier eingesammelt, 31 Stück waren es heute, erzählen sie stolz. Die fröhliche Gruppe ist motiviert und interessiert bei der Sache, die Kleineren wollen lernen, was die Grösseren schon können. Dann besuchen sie die Geissen, fünf Muttertiere, ein Bock und sechs kleine Geisslein, die im Radiesli nur zur Freude gehalten werden. Die Hofkinder, die das Betreuungsangebot auf dem Radieslihof wahrnehmen, werden spielerisch in die verschiedensten Arbeitsabläufe eingebunden. Sie säen, pflanzen, pflegen, ernten und geniessen ihr eigenes Gemüse. So erleben sie, wie Gemüse, Getreide, Kräuter, Blumen und Tiere wachsen. Arbeit und Spiel sind fliessend. Mit Begeisterung vertiefen sich die Kinder in die Tätigkeiten auf Gemüsebeeten, verrichten einfache Arbeiten rund um den Hof oder verbringen Zeit bei den Hühnern oder den Geissen. Auf diese Weise erleben die Hofkinder ganzjährig den Wandel der Jahreszeiten und die Prozesse der Natur. Bisher konnten die Kinder von April bis Oktober von 14 bis 18 Uhr den Mittwochnachmittag auf dem Radieslihof verbringen, in diesem Jahr nun wurde das Angebot ausgeweitet, um berufstätigen Müttern und Vätern eine schulergänzende Betreuung zu bieten. Kinder vom Kindergarten bis zur 6. Klasse kommen schon ab 12 Uhr auf den Hof, essen hier Mittag und verbringen die Nachmittage auf dem Hof. Sozialpädagogin und Gartenbaulehrerin Renate Fahrni, Radiesli-Mitglied und Gründerin der ersten Stunde, ist verantwortlich für das Angebot. «Wir essen das Mittagessen gemeinsam am Feuer, es ist ein schönes Ritual, den Nachmittag so zu beginnen», sagt Frau Fahrni, die mit viel Geduld und Ruhe die Kinder bei ihren Tätigkeiten anleitet und zu neuen Schritten ermutigt. Bei grös­serer Nachfrage könnte diese Form der Kinderbetreuung auch auf andere Nachmittage ausgeweitet werden. Neu bietet Frau Fahrni von Montag bis Mittwoch ausserdem ein Time-out für Kinder und Jugendliche an, die eine Pause von der Schule brauchen. KS

Kinderbetreuung Mittwochnachmittag
12 Uhr / 14 Uhr – 18 Uhr inkl. Mittagessen
Kontakt: renate@radiesli.org
Weitere Informationen: www.radiesli.org

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