Spielerische Sprachförderung im Zwärgestübli. Bild: zvg

Soziale und sprachliche Integration: Chancengleichheit zum Schulbeginn

1. Das Hausbesuchsangebot
In Zusammenarbeit mit der Mütter- und Väterberatung des Kantons Bern (MVB) ermöglicht die Gemeinde Worb Familien bereits präventiv, Beratungsgespräche und begleitende Besuche nach der Geburt eines Kindes in Anspruch zu nehmen. Die frischgebackenen Eltern werden praxisnah angeleitet, um die Bedürfnisse ihres Kindes zu erkennen und darauf zu reagieren. Das Beratungsangebot kann ab der Geburt des Kindes bis zu 25 Monaten in Anspruch genommen werden. Zu diesem Zweck traf die Gemeinde Worb mit der MVB eine Leistungsvereinbarung: Sie übernimmt die Kosten, während das Angebot für die teilnehmenden Familien kostenlos ist.

2. Die Spielgruppe
In Worb nehmen viele Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren an aus­serfamiliärer Betreuung teil (Kita, Tagespflege, Spielgruppen). Jedoch sind Kinder mit besonderen Bedürfnissen, vor allem im sprachlichen Bereich, oft nicht in diese Betreuungsstrukturen integriert.

Die Frühförderung in Worb setzt bei den Spielgruppen an, denn für Gemeinden ist es kostengünstiger, Spielgruppen zu unterstützen, als später im Kindergarten oder in der Schule Fördermassnahmen zu finanzieren. Kleinkinder mit Förderbedarf profitieren, indem sie sprachliche Defizite bereits im Vorkindergartenalter abbauen können. Durch Elternarbeit und Netzwerkbildung werden auch Eltern erreicht, deren Kinder noch nicht in diese Betreuungsstrukturen eingebunden sind. Die Einbeziehung der Eltern ist besonders wichtig, denn sie begleiten und bestimmen den Bildungsweg ihrer Kinder. Diese Förderungsmassnahme steht allen Kindern offen und ist für die Familien ebenfalls kostenlos.

Sprachförderung im Zwärgestübli
Ein heller, bunt gestalteter Raum im Obergeschoss der Bahnhofstrasse 8 in Worb lädt zum kreativen Spiel ein. Auf dem niedrigen Tisch, umkreist von Kinderstühlen, steht der bunt karierte Elefant «Elmar» zwischen Farbstiften, Regenbogenzeichnungen und farbenfrohen Spielchips. Die beiden Spielgruppenleiterinnen Deborah Zürcher und Esther Wittwer behandeln an diesem Nachmittag in der sprachlichen Frühförderung das Thema Farben und Formen. Ebenfalls zum Frühförderungs-Team der Spielgruppe Zwärgestübli gehört Sabine Brunner. Die drei Leiterinnen werden das Pilotprojekt innerhalb der Spielgruppe umsetzen und den praxisvertiefenden Zertifikatslehrgang «Sprache und Integration» absolvieren. Im Zwärgestübli wird das Projekt «Sprachliche Frühförderung» bereits umgesetzt, denn als erste Spielgruppe bietet das Zwärgestübli in Worb einen Nachmittag pro Woche an, um Kinder mit sprachlichen Defiziten in kleinen Gruppen von maximal sechs Kindern gezielt zu fördern. In kurzen Sequenzen zwischen 10 bis max. 20 Minuten lernen die Kleinen konzentriert mit kleinkindgerechten Vorlagen und Bilderbüchern, dann wird das Gelernte spielerisch umgesetzt und mehrmals wiederholt. Ob mit Liedern, Versen, Malen oder Spielen aller Art, die Kinder sind motiviert und nehmen freudig an den Aktivitäten teil. Das Feedback der Eltern ist bisher positiv, und so bleibt abzuwarten, ob sich zum Zeitpunkt des Schuleintritts ein messbarer Erfolg in Bezug auf die sprachlichen Fähigkeiten der geförderten Kinder einstellt, der eine Weiterführung des Pilotprojekts ermöglichen wird. KS

Spielerische Sprachförderung

Jeden Donnerstagnachmittag ab 14 Uhr (ausser in den Schulferien)

www.spielgruppeworb.ch

Weitere Auskünfte:
Gemeinde Worb, Departement Soziales, Herr Leiser (stephan.leiser@worb.ch)

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