Sparen? Gut und sinnvoll haushalten!

Die Gemeinde Worb hat in den nächsten Jahren finanziell ein paar grosse Brocken zu stemmen – wir kennen sie alle: die Schulhaussanierung Worbboden, weitere Schulhäuser mit Sanierungsbedarf und die noch völlig offene Frage, wie wir die Problematik Wislepark lösen. Einzelne Parlamentsmitglieder denken bereits laut darüber nach, ob Teile der Anlage geschlossen werden müssten. Persönlich würde ich das nicht unterstützen.

Auch wenn der Spardruck in den kommenden Jahren hoch sein wird, ist es mir wichtig, dass wir die Investitionsperspektive stets mitberücksichtigen. Was muss unsere Gemeinde tun, um die Attraktivität von Worb zu erhalten oder gar zu steigern? Die Zusammenhänge zwischen Standortattraktivität und Steuererträgen sind komplex, aber Realität.

Beim Blick auf umliegende Gemeinden wie Münsingen oder Belp habe ich den Eindruck, sie hätten in den letzten 20 Jahren deutlich an Agglomerationsattraktivität gewonnen. Und Worb? Vielleicht bin ich da etwas betriebsblind, und es ist durchaus viel passiert. Ich finde trotzdem, wir dürften noch einen Zacken zulegen. Das Dorfzentrum kann zwar einiges bieten, aber etwas belebter und vielfältiger dürfte es sein. 

Kürzlich war in den Zeitungen zu lesen, dass in den nächsten 10 bis 20 Jahren «ein Schub an Immobilienverkäufen zu erwarten ist» – betroffen sind vor allem Liegenschaften der Babyboomer-Generation (Ü60). Viele treten in den Ruhestand und denken über altersgerechtes Wohnen oder einen möglichen Verkauf nach. Wer wird diese Immobilien übernehmen? Wer sich künftig überlegt, nach Worb zu ziehen, wird diese Entscheidung vielleicht bewusst für unsere Gemeinde treffen – vorausgesetzt, wir haben heute schon eine klare Strategie, wie und wo wir uns weiterentwickeln wollen.

Meine Haltung ist deshalb klar: Natürlich muss die Gemeinde in den nächsten Jahren den Gürtel enger schnallen, um die Schulhaussanierungen und die unvermeidliche Schuldenzunahme im Griff zu behalten. Gleichzeitig müssen wir aber sehr genau überlegen, welche weiteren Investitionen entscheidend sind und vor allem auch die Ansiedlung von attraktivem Gewerbe fördern und auf eine gute Zusammenarbeit mit Gastronomie und Vereinen setzen. Im Dorf sind einige brach liegende Gewerbeflächen, die sinnvoller genutzt werden könnten. Und dann wären da ja auch noch Rüfenacht und die anderen umliegenden Dörfer, die immer etwas vergessen gehen. 

Am Ende profitieren wir Einwohnerinnen und Einwohner alle davon, wenn die Gemeinde genügend Steuereinnahmen generiert, um nicht über eine Erhöhung des Steuerfusses nachdenken zu müssen.

Daniela Spahr,
Mitglied Parlament

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