Suche
Close this search box.
2304_Plastiksammlung-Foto
Das gesammelte Plastik wird von der InnoRecycling AG zu Regranulat verarbeitet. Bild: zvg

Bring Plastic back: Ab Mai wird Plastik gesammelt

Was den Verbrauch von Kunststoffen angeht, gehört die Schweiz zu den Spitzenreitern, europaweit sind wir die Nummer zwei. Weniger spitze hingegen sind wir beim Wiederverwerten von Plastik. Mit der im Kanton Bern einheitlichen Kunststoffsammlung soll nun Abhilfe geleistet werden. Ab 1. Mai beteiligt sich auch Worb an dem Projekt.

Es ist schon längst nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken, das Plastik. Praktisch, leicht, vielseitig einsetzbar, und wie unvermeidbar es ist, stellt man spätestens beim Versuch fest, auf Kunststoffe im Alltag zu verzichten; Plastik ist überall. Dementsprechend hoch ist auch der Kunststoffverbrauch, allein in der Schweiz fallen jährlich pro Kopf rund 109 Kilo Kunststoffabfälle an, gut die Hälfte davon sind Verpackungen. Ausgangslage für Kunststoffe sind Kohlenstoffverbindungen, die aus Erdöl oder Erdgas, also nicht erneuerbaren Ressourcen, gewonnen werden, und auch sogenannte biobasierte Kunststoffe sind auf den zweiten Blick doch nicht so eine sinnvolle Alternative, da sie meistens aus Stärke hergestellt werden, die aus Mais oder Kartoffeln gewonnen wird und somit zur Konkurrenz für die Nahrungsmittelproduktion werden. Daher macht es Sinn Kunststoffe so lange wie möglich im Stoffkreislauf zu behalten und immer wieder neue Produkte daraus zu gewinnen. Bei den PET-Flaschen gelingt das schon recht gut, da beläuft sich die Recyclingquote um die 80%. Viel Raum gegen oben gibt es bei anderen Kunststoffprodukten, die Recyclingquote liegt da nämlich bei gerade mal 20%. In Bern soll sich das nun ändern, zusammen mit der AVAG Umwelt AG, der Kunststoffverwerterin InnoRecycling AG und mehreren Gemeinden hat Bern als erster Schweizer Kanton eine einheitliche Lösung für die Sammlung von Haushalt-Kunststoffen entwickelt, die auf dem Sammelsystem von «Bring Plastic back» aufgebaut ist. Da das Entsorgungsmonopol von Kehricht bei den Gemeinden liegt, ist die Beteiligung an der koordinierten Kunststoffsammlung freiwillig. «Da eines der Ziele des Worber Gemeinderates ist, die Gemeinde nachhaltig weiterzuentwickeln, Stoffkreisläufe zu schliessen, Ressourcen und die Umwelt zu schonen, war sofort klar, dass wir bei dieser zukunftsorientierten Lösung mitmachen», so Gemeinderat Adrian Hauser. Die Kunststoffsammlung wird in Worb fürs Erste als Pilotprojekt mit einer Lauffrist von drei Jahren eingeführt.

Die gebührenpflichtigen Sammelsäcke können ab Mai an verschiedenen Verkaufsstellen in Worb bezogen werden und kosten gleichviel wie die Kehrichtgebührenmarken. Mit dem Kauf der Sammelsäcke wird ein Recyclingbetrag bezahlt, der die gesamten Kosten für Sammlung, Logistik, Sortierung und Wiederverwertung deckt. Anders als bei PET-Getränkeflaschen ist bei den meisten anderen Kunststoffverpackungen keine vorgezogene Recyclinggebühr auf den Kaufpreis aufgeschlagen, was erklärt, weshalb die Sammlung gebührenpflichtig ist.

Vorerst können die vollen Sammelsäcke bei der Läderach AG, Worb SBB und der Sammelstelle beim Feuerwehrmagazin Rüfenacht abgegeben werden. Ob noch weitere Sammelstellen hinzukommen, steht noch nicht fest.

Recyceln statt verbrennen
Die gesammelten Kunststoffabfälle werden von der InnoRecycling AG in Eschlikon (TG) sortiert und zu Mahlgut oder Regranulat weiterverarbeitet, die wiederum in die produzierende Industrie zurückfliessen, wo dann neue Produkte hergestellt werden. Im Schnitt können 50 % der gesammelten Plastikabfälle wiederverwertet werden. Das liegt daran, dass sich nur einheitliche Plastiksorten zum Recyceln eignen, Abfälle aus Kunststoffverbünden landen also weiterhin in der Verbrennungsanlage. Trotzdem bietet das Wiederverwerten von Kunststoffen Vorteile für den Klimaschutz. Pro Kilogramm recyceltem Plastik werden gegenüber der Verbrennung 2,83kg CO2 eingespart und für die Herstellung von rezykliertem Kunstsoff wird nur halb so viel Energie benötigt wie für Neukunststoff.

Bei all den guten Neuigkeiten darf aber nicht vergessen werden, dass Plastik auch Schattenseiten hat. Da sich Kunststoffe nicht auflösen, sondern in immer kleinere Teile zerfallen, sind sie mittlerweile in Form von Mikroplastik überall anzutreffen und durch Lebensmittel gelangen sie in die Organismen von Menschen und Tieren. Welche Auswirkungen das hat, ist derzeit Gegenstand der Forschung. Daher ist es sicher nicht das Verkehrteste, wenn man neben dem Sammeln von Kunststoffen auch den eigenen Plastikkonsum unter die Lupe nimmt. Denn auch bei der Ressource Kunststoff macht es Sinn, soweit es geht auf Einwegprodukte zu verzichten. Aber wie schon erwähnt, ist das einfacher gesagt als getan. AW

Info
Ein Gratissammelsack und weitere Informationen werden mit einem Flyer an alle Haushalte in Worb verschickt. Wissenswertes über «Bring Plastic back» ist unter www.sammelsack.ch zu finden.

Beitrag teilen:

Aktuelle Beiträge

In Rüfenacht steht ein weiteres Verdichtungsprojekt an. An der Hinterhausstrasse, wo heute noch das alte Aebersold Bauernhaus steht, soll eine Wohnüberüberbauung, bestehend aus vier Gebäuden, errichtet werden. Das dafür benötigte Areal wird von der Gemeinde gekauft und im Baurecht abgegeben.

Warning: Undefined array key "button_class" in /home/httpd/vhosts/aeschbacher.ch/worberpost.ch/wp-content/plugins/premium-addons-for-elementor/includes/class-premium-template-tags.php on line 1009

In unserem täglichen Leben, spielt das Virus, das die Welt von 2020 bis 2022 fest im Griff hatte, zum Glück keine grosse Rolle mehr. Um bei möglichen kommenden Krisen besser gerüstet zu sein, hat der Gemeinderat eine Befragung unter den Behörden und angeschlossenen Institutionen durchgeführt. Nun sollen organisationsübergreifende Konzepte erarbeitet werden, um die Handlungsfähigkeit auch im Krisenfall zu gewährleisten.

Warning: Undefined array key "button_class" in /home/httpd/vhosts/aeschbacher.ch/worberpost.ch/wp-content/plugins/premium-addons-for-elementor/includes/class-premium-template-tags.php on line 1009

Auf Basis von einer Umfrage wurden Velostrecken in der Gemeinde Worb überprüft. 48 Fahrverbote für Velos und E-Bikes, die aus Sicht des Gemeinderates unnötig sind, sollen nun schrittweise aufgehoben werden.

Warning: Undefined array key "button_class" in /home/httpd/vhosts/aeschbacher.ch/worberpost.ch/wp-content/plugins/premium-addons-for-elementor/includes/class-premium-template-tags.php on line 1009