Interview mit Martin Zürcher und Aaron Frederik Defant
Werdet ihr als Schauspieler in der Öffentlichkeit erkannt und wie geht ihr damit um?
M.Z.: Ja, es kann passieren, dass man erkannt und angesprochen wird. Wenn dann noch ein positives Feedback folgt, ist das eine schöne Wertschätzung meiner Arbeit. Es bringt natürlich auch Verantwortung mit sich.
A.F.D.: Mein Auftritt als Juwelendieb in «Aktenzeichen YX … ungelöst» hatte ungewollte Folgen. Ein Zuschauer hielt mich auf der Strasse für den echten Dieb, und ich wurde am Bahnhof in Stuttgart von der Polizei kontrolliert. Dieser Vorfall war sogar der internationalen Presse eine Meldung wert. Ansonsten werde ich eher selten angesprochen, aber wenn, sind es durchwegs positive Begegnungen.
War das bereits ein Kindheitstraum – Schauspieler zu werden?
M.Z.: Ich hatte das Privileg, in meiner Schulzeit viel Theater spielen zu können, und es machte mir Spass, auf der Bühne zu stehen. Darum war schon früh klar, dass ich professioneller Schauspieler werden will.
A.F.D.: Bereits seit der frühen Kindheit hatte ich immer wieder Berührungspunkte mit dem Schauspiel. Da es mir grosse Freude bereitete, in verschiedene Rollen zu schlüpfen und ich bereits als Jugendlicher die Chance bekam, im professionellen Umfeld tätig zu sein, war es eher eine logische Konsequenz als die Verfolgung eines Traumes.
Wie seid ihr auf das Stück «Empfänger unbekannt» aufmerksam geworden?
M.Z.: 2014 habe ich «Empfänger unbekannt» zum ersten Mal gelesen und war begeistert. Die Geschichte ist ein eindrückliches Zeitdokument, das nicht vergessen gehen darf. Nun haben wir es in Co-Produktion mit dem Theater an der Effingerstrasse zum Zweipersonenstück gewandelt und mit Christiane Wagner, der Dramaturgin des Effingertheaters, eine perfekte Regisseurin bekommen. Die Premiere im September war ein voller Erfolg.
Wie hat sich Corona ausgewirkt?
M.Z.: Die Proben begannen Ende Frühling 2020 und die Premiere war für Oktober desselben Jahres angesetzt. Dann kam der Lockdown und es herrschte, wie für alle Künstlerinnen und Künstler, Stillstand. Die lange Pause hat dem Stück aber nicht geschadet. Es konnte reifen wie ein guter Wein.
Interview: TS