Grossratswahlen 2022: Blick auf die Zahlen

Grafik Grossratswahlen
Vergleich Wahlanteile Worb Grossratswahlen 2018/2022.

Es ist hinlänglich bekannt, bei den Grossratswahlen vom 27. März 2022 konnten vor allem die Grünen und die GLP zulegen. Sitzverluste mussten die SP, FDP und SVP hinnehmen. Das Nachsehen hatten auch die Kandidierenden aus Worb; zum wiederholten Mal konnte sich niemand einen Sitz im Kantonsparlament sichern.

Das Los bei Kantonswahlen bleibt hart für Worb. Sei es durch die gros­se Konkurrenz im Wahlbezirk Mittelland-Nord – allein in diesem Bezirk haben sich 264 Kandidierende für die 22 Sitze im Grossen Rat zur Wahl gestellt – oder durch den geringen Bekanntheitsgrad, den die 25 Kandidatinnen und Kandidaten ausserhalb von Worb haben. Trotzdem konnten einige Kandidierende aus Worb für sich persönlich gute Resultate erzielen. So konnte Gemeinderat Adrian Hauser für die Mitte auf den zweiten Ersatzplatz aufrücken, da seine Parteikollegin Astrid Bärtschi aus Ostermundigen in den Berner Regierungsrat gewählt wurde. Für ihn besteht also eine Chance im Lauf der Legislaturperiode Einsitz im Kantons­parlament zu nehmen.

Mit dem Rückblick auf die Wahlanalyse des Politologen Rudolf Burger aus Bolligen von 2018 (WoPo 5/2018) zeigt sich, dass einiges, was 2018 Bestand hatte, bei den diesjährigen Wahlen wieder eingetroffen ist. Wie z.B., dass bisherige Grossrätinnen und Grossräte selten abgewählt werden, Kandidierende einer Partei mit grossem Wähleranteil gute Aussichten haben und – wie der Wahlerfolg von Astrid Bärtschi zeigt – breitgefächerte Eigenwerbung sich lohnt. Ein ähnliches Bild wie 2018 zeigt sich auch bei der SP, wiederum haben die Frauen mit einem Wähleranteil von 12,4 % die Liste der Männer, mit einem Anteil von 6,6 %, um die Hälfte übertrumpft. Für die SP Worb hat Sandra Büchel mit 7281 Stimmen das beste Ergebnis erzielt, trotzdem muss sie sich auf ihrer Liste mit Rang acht begnügen. Ihr Parteikollege Guido Federer aus Richigen konnte sich mit 4112 Stimmen auf der Liste der SP Männer immerhin den dritten Ersatzplatz sichern. Für die EDU hat die Worberin Manuela Schertenleib ein gutes Resultat erzielt, sie hat mit 1173 Stimmen den dritten Platz erreicht.

Zahlen aus Worb
Wählerstärkste Partei in Worb ist, nach wie vor, mit einem Anteil von 19,3 % Prozent, die SVP, aber auch hier müssen sich die einheimischen Kandidierenden mit den hinteren Rängen begnügen, mit Rang 17 ist Bruno Fivian der Bestplatzierte. Mit einem Wahlanteil von 12,5 % muss die FDP in Worb einen Rückgang von einem Prozent verbuchen und auch Gemeinderätin Lenka Kölliker (FDP) konnte ihr gutes Resultat von 2018 – damals schaffte sie es auf den zweiten Ersatzplatz – nicht wiederholen, in diesem Jahr reichte es bloss für den 12. Rang. Ebenso an Wähleranteilen verloren haben in Worb die SP Frauen, die SP Männer und die EVP, deren Bestplatzierter Mayk Cetin bekleidet den 15. Platz. Den Wähleranteil leicht steigern oder halten konnten die Grünen und die GLP. Bei den Grünen glänzt Myriam Gerber-Maillefer mit dem 9. Rang und auf der Liste GLP-Wirtschaft hat Catarina Jost-Pfister den 7. Platz erreicht. Gut ergangen ist es der EDU Worb, die Partei konnte ihren Wahlanteil von 1,4 auf 2,2 % steigern. Bei 11 % positioniert sich die Mitte, die Partei, die im November 2020 aus dem Zusammenschluss der BDP und CVP entstanden ist, hält so in etwa den Wert, den die BDP bei den Wahlen 2018 in Worb innehatte.

Aus den Wahlergebnissen aus Worb lässt sich auch lesen, dass Worberinnen und Worber sehr wohl für Kandidierende aus ihrer Gemeinde gestimmt haben. Der grosse Knackpunkt bei den nächsten Kantonalwahlen wird sein, den Bekanntheitsgrad der Kandidatinnen und Kandidaten aus Worb auch ausserhalb der Gemeinde zu steigern. AW

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