Mit ihrer Aktion 2019 und im Folgejahr, in Worb Begegnungsorte mit Sitzplatz und Blumenschmuck zu gestalten, haben die vier Worberinnen Edith Müller, Heide Lambelet, Marlies Rupp und Regula Wyss einen Nerv getroffen. Für dieses Jahr haben sie, unter anderem mit Unterstützung der Umweltkommission, zwei mobile Pflanzeninseln mit Sitzgelegenheiten realisiert, die am 7. Mai 2022 eingeweiht werden.
Angefangen hat es mit einer spontanen Idee, auf die eine ebenso spontane Aktion folgte. Nach längerer Bauzeit stand die Einweihung der Bahnhofstrasse 2019 kurz bevor und den vier Worberinnen Edith Müller, Heide Lambelet, Marlies Rupp und Regula Wyss stachen vor allem die Asphaltflächen ins Auge. «Uns haben Pflanzen gefehlt. Da kam uns die Idee, die Strasse zu begrünen», so Edith Müller. Bewusst sind sie dabei nicht den politischen Weg gegangen, sondern stellten am Abend vor der Einweihung Bäume in Pflanzkübeln auf und gestalteten Flächen mit Rollrasen und Blumenschmuck. Die Resonanz war sehr positiv, was die vier Frauen bekräftigte mit dem Projekt in die zweite Phase zu gehen. 2021 realisierten die Macherinnen mit finanzieller Unterstützung vom Frauenforum, viel Eigenleistung und in Absprache mit den Eigentümerinnen zwei temporäre grüne Oasen mit Sitzgelegenheit beim Brunnen vor der Spitex und neben dem Restaurant Hirschen. Auch da waren die Rückmeldungen durchwegs positiv. «Es kam immer wieder vor, dass uns Passanten spontan Geld gespendet haben, wenn wir an den Pflanzenflächen arbeiteten», sagt Edith Müller. So viel zur Vorgeschichte. Für die Worb-Begrünerinnen ist das kein Grund, sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen; sie treiben das Projekt weiter voran und haben für dieses Jahr mobile Pflanzeninseln mit schattenspendenden Sträuchern und Sitzgelegenheiten geplant. Das Vierer-Team verfügt mit der Architektin Heide Lambelet, der Gastgeberin vom Kochloft n5 Marlies Rupp, Regula Wyss, der Inhaberin von Gartenhandwerk, und Edith Müller, die eine leitende Position in einer Heilpädagogischen Institution innehatte, über viel Knowhow, doch die Realisation von «isola verde» – wie sie ihre Pflanzeninseln nennen – sei zu vielschichtig gewesen, um es allein zu stemmen. Denn bisher haben sie ihr Begrünungsprojekt und die Pflege weitestgehend selbst getragen. Doch für die mobilen Pflanzeninseln werden spezielle Kunststoffgefässe benötigt, die eigens von der Firma Duroplant hergestellt werden. «Aus diesem Grund haben wir uns an den Gemeindepräsidenten gewandt», erzählt Edith Müller. «Die Gemeinde war von unserem Projekt sehr angetan und so sind wir mit der Umweltkommission in Kontakt gekommen.» Nun werden die Pflanzeninseln mit Mitteln aus dem EvK-Fonds finanziert. Die Kosten für die Herstellung sind also gedeckt, für Pflege und Unterhalt sorgen in den nächsten fünf Jahren die vier Projektbegründerinnen.
Bei der Entwicklung von «isola verde» sei auffällig gewesen, auf wieviel Begeisterung sie gestossen sind. So hat Lars Villiger vom Atelier v spontan zugesagt, die beiden Pflanzeninseln, die ab Mai an der Bernstrasse vis-à-vis vom Restaurant Sternen und beim Bahnhof Worb Dorf platziert werden, gestalterisch umzusetzen. Die Sträucher werden von der Baumschule Daepp in Münsingen bezogen. Auch da konnten sie auf Unterstützung und Beratung zählen. Die Sitzgelegenheiten werden von der Firma Franz Hermann Holzbau in Enggistein realisiert. «Das Projekt strahlt aus. Dies bestärkt weitere Projekte anzupacken und mutig draufloszugehen», so Edith Müller.
Vorerst sind nur diese beiden Pflanzeninseln geplant, doch die vier Frauen können sich vorstellen, dass weitere Inseln produziert werden und Rüfenacht ein weiterer Standort sein könnte. AW
Einweihung
Samstag, 7. Mai 2022 von 10 bis 13 Uhr
Das Projekt kann weiterhin mit Spenden unterstützt werden
Berner Kantonalbank: Worbwieweiter,
IBAN: CH39 0079 0042 5944 3942 6