Treffpunkt Dorfplatz – eine Vision

Die Pop-up Bar-Bara war ein voller Erfolg. In Scharen strömten die Worberinnen und Worber an schönen Sommerabenden in den renaturierten Bereich hinter dem Schulhaus Worbboden, um sich an einfachen Biertischen und Palettenmöbeln zu einem Drink mit Freunden zu treffen. Bunte Quasten baumelten über den Köpfen der Besuchenden, die Getränkekarte war eher unspektakulär. Was aber war der Grund, dass ausgerechnet dieser Ort in der Beliebtheitsskala ganz oben lag?

Wenn man fragte, was den Menschen hier besonders gefiel, hörte man Folgendes: Von natürlichen und organischen Dingen und Materialien umgeben zu sein. Der Kiesplatz, kein Asphalt. Ungezwungene Atmosphäre. Die Holzmöbel sind schön bemalt, die Gemütlichkeit, die sie ausstrahlen. Um die Bar herum sind reichlich Pflanzen und Bäume. Die farbige Deko, die lustigen Lampen. Musik! Wo gibt es sonst so coole Musik? Dass der Ort autofrei ist.

Eine typische schöne, süditalienische Piazza kommt mir in den Sinn, auf der am Abend ganze Familien flanieren. Ein rund angelegter Platz oder ein kleiner Park, umgeben von Strassencafés, in der Mitte ein schmiedeeiserner Pavillon. Gesäumt von Blumenrabatten, durch die Spazierwege führen, überall schattenspendende Platanen, darunter gemütliche Ruhebänke. Geschaffen zum Flanieren, Plaudern, Freunde treffen. Der Mittelpunkt des Ortes und ein beliebter Treffpunkt für alle Generationen.

Der Wandel in unserer Gemeinde offenbart, dass wir von einem Dorfplatz, der auch nur in wenigen Punkten diesem Wunschbild entspricht, weit entfernt sind. Denn Bärenplatz, Sternenplatz und selbst der Rüfenachter Sonnenplatz wirken mit ihrer nüchternen und kühlen Atmosphäre nicht wirklich einladend, möglicherweise ist das auch nicht gewollt. Denn Bäume, Sträucher und Rasenflächen verursachen Aufwand und Kosten, Menschen, die sich treffen, verursachen Geräusche.

Schade ist es dennoch, wünschen sich doch viele Einwohnende unserer Gemeinde weniger Asphalt, mehr Platz für Pflanzen und schattenspendende Bäume, viel mehr Farbe im Städtebau, mehr organische Rundformen im Strassenverlauf und bei den Plätzen. Es fehlt eine weibliche Komponente in unserer Ortsplanung. Vielleicht sollte man vor der nächsten grös­seren Sanierung in Worb die Bar-Bara-Betreibenden zu den Planungen beiziehen? Dann könnte der nächste Dorfplatz grün, schattig und lebendig werden.

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KATHARINA SCHÄR

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