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Vis-à-vis mit Barbara Polesana, Lotto-Gewinnerin

«Ich spiele nicht oft Lotto. Aber die Postillon-Beiz bzw. den Pöschtu, wie man in Rüfenacht sagt und wo ich kürzlich einen Lottopreis gewann, war bereits in meiner Jugendzeit eine Anlaufstelle. Ich gab damals mein Geld nicht fürs ‹Bravo› aus, sondern für den Flipperkasten, der dort drinstand.

Am 1. April fand dort das Bärble-Lotto statt, ein Lottospiel der anderen Art, organisiert von der Pop-up-Bar ‹bar-bara›. Beim Lotto steckte nicht Gewinnsucht dahinter, sondern Plausch, und bei mir spielte vor allem die Sympathie zu Bieris mithinein – dass sie einmal mehr in der Gemeinde Worb etwas Besonderes auf die Beine stellen, nebst ihrer sommerlichen Container-Bar am Rand der Worble.

Die Sache im Pöschtu sah für mich als Spielerin zuerst nicht gut aus, genauso für andere, die ebenfalls im Sääli spielten, so dass dieses bald mal als Loser-Sääli bezeichnet wurde. Kein Wunder in meinem Fall, denn als ich mal eine Zeile mit allen Zahlen abgedeckt hatte, realisierte ich es zuerst gar nicht – das ‹Carton!› schrie ein Kartenverkäufer in die Luft hinaus, der mein Spiel beobachtete. Aber ‹Carton!› stimmt nicht, denn man musste ‹Pöschtu!› schreien, sonst hätte es nicht gezählt und man hätte mir einen Velopneu um den Hals gelegt.

Für mein ‹Pöschtu!› erhielt ich als Preis, dass man mit mir in der Worber Post einen Beitrag macht, und hier bin ich also. Andere Preise waren der meistgekaufte Ikea-Artikel, ein spezielles Nagelschärli ohne Schraube, oder ein Blumenbausatz inkl. Apéro, der mein Blumengeschäft sponserte. Ein spezieller Preis bildeten Pony-Streicheleinheiten, wo ein richtiges Pony in der Beiz stand und der Gewinner es streicheln durfte. Ein weiterer Preis bestand aus 40 Litern Milch, die in einer Kanne bereitstanden, oder ein Fondue, das dann aber auch gleich serviert wurde.

Meine Tochter gewann am Lotto einen Hundebiss. Das heisst, ein Polizist half ihr einen dicken Ganzkörperbissschutz anzuziehen, damit anschliessend ein echter Polizeihund sie in die Arme und Beine beissen konnte. Meine Tochter schlötterlete zuerst und ich sagte ihr ‹gäu, muesch überhoupt nid›, aber sie hatte Mut und wagte es. Und es war wirklich nicht schlimm, der Polizeihund war ein erst sechsmonatiger Schäferhund in Ausbildung, der beim Beissen gleichzeitig noch mit dem Schwanz wedelte.

Der Weg vom Lottogewinn zur Frage, was Lebensglück konkret heisst, ist nicht weit. Natürlich: Die eigene Hochzeit, die Geburt unseres Kindes, die Gesundheit. Einer meiner Glücksmomente im Leben war, als ich mir mit meinem ersten verdienten Geld ein altes Auto kaufte. Einen Mini Clubman Jahrgang 79, ein grasgrüner Kombi mit Fenstern zum Kurbeln, den ich noch heute für Blumentransporte brauche und sich vom Gefühl her wie ein Go-Kart fährt. Es ist ein Back-to-the-roots-Auto, ein Engländer halt, mit dem man vielleicht nicht eine Reise nach Sizilien plant.

Glück: Ich darf sagen, dass ich bisher auf der Sonnenseite des Lebens stand. Ich bin behütet aufgewachsen, hatte eine fürsorgliche Mutter und einen humorvollen Vater. Auch ich war ein fröhliches Kind, spielte oft den Clown, brachte die Leute zum Lachen. Heute lenke ich nicht mehr so gern die Aufmerksamkeit auf mich, aber jene, die ich für einen Moment glücklich machen kann, haben dies auch verdient, finde ich. 

In der Welt ist nicht alles eitel Sonnenschein, ich laufe im Leben ja nicht mit Scheuklappen umher. Wenn ich mich jedoch auf all die Dinge auf der Welt konzentrieren würde, die schief laufen, würde es mir schlecht gehen, und damit wäre auch meiner Umgebung wenig gedient.

Wie erwähnt, das Lachen lag schon immer ein bisschen in unserer Familie. Ich erinnere mich an eine Situation, als ich meinem damals alten und kranken Vater ins Pijama helfen musste und es uns beiden nicht gelang, ihm dieses über seinen Kopf zu ziehen. Es sass dort wie fest, er sah dabei unmöglich aus und beide lachten wir Tränen. Dies vor dem Hintergrund seiner Parkinson-Krankheit mit einer zusätzlichen Demenz – aber wir zwei konnten uns in dieser Situation wirklich kaum mehr halten vor Lachen.

Ich erinnere mich auch an eine Szene, viel früher, aus meiner Kindheit, als wir einen Louis-de-Funès-Film anschauten und sich jedes von uns wegen dem kleinsten Seich vor Lachen nur so kugelte. Bekanntlich ist Lachen gesund und macht das Leben dadurch einfacher. Deshalb lache ich sehr gerne über die einfachen Dinge und kann sagen: I has gärn eifach.»

Aufgezeichnet von 
Bernhard Engler

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