Geschichte
Extreme Sommertemperaturen in Südeuropa und gewaltige Überschwemmungen in Osteuropa führen auch in diesem Jahr unweigerlich zur Frage, wie das Klima in früheren Jahrhunderten ausgesehen hat. Heinz Wanner hat dazu vor der IG Worber Geschichte einen Vortrag gehalten, in dem er auch auf die Veränderungen von Landschaft und Gesellschaft eingetreten ist. Das Klima war nach zahlreichen Eiszeiten auch in der jetzt herrschenden Warmzeit (Holozän) deutlichen Schwankungen unterworfen. Allerdings litten die Menschen vor allem unter Kälteeinbrüchen und Pestepidemien.
In diesem Jahr feiert die Pfadi Worb ihr 100-jähriges Bestehen mit einem Fest für alle aktiven und ehemaligen Pfadfinderinnen und Pfadfinder («Pfadis»). In den einhundert Jahren des Bestehens der Abteilung Geristein, welche 1992, vierzig Jahre nach deren Gründung, mit der Pfadfinderinnen-Abteilung Grosser Bär fusionierte, nahmen unzählige Worber Jugendliche an Pfadi-Übungen/Aktivitäten, an Pfadi-Lagern und sonstigen Anlässen teil. Die Worber Pfadi ist bis heute ein wichtiger Teil des Freizeitangebotes für Jugendliche unserer Gemeinde geblieben. Das war allerdings vor hundert Jahren noch nicht zwingend absehbar.
Beim Spaziergang durch den Wald fallen bei gefällten Bäumen die Jahrringe auf. Beim genaueren Hinschauen lässt sich erkennen, dass sie nicht immer gleich dick sind. Und genau damit arbeiten Spezialistinnen und Spezialisten zur Datierung von Hölzern.
Dass das Alte Testament nicht nur fromme Geschichten erzählt, dürfte inzwischen allgemein bekannt sein. Gewalt und eine Blutspur durchziehen die verschiedenen biblischen Bücher. Eine der grausamsten Geschichten handelt vom Moloch, dem kindermordenden Götzen in der Kultur der Phönizier und Kanaaniter. Wir in Bern kennen diese Art von Monster in der Form des Chindlifrässerbrunnens, der im letzten Monat für Schlagzeilen sorgte.
Hoch über Worb thront das weit herum sichtbare alte Schloss. Aber nur einen Steinwurf davon entfernt steht das etwas versteckte Neuschloss. Die IG Worber Geschichte durfte vor einigen Wochen bei der Schlossherrin Christine von Graffenried zu Gast sein. Dabei entdeckten viele Worberinnen und Worber ein Bijou, das ihnen bis anhin nicht bekannt war.
Das historische Gebäude des ehemaligen Restaurants Kreuz im Zentrum von Worb hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Nun ist es umgebaut worden und sein «Kreuz»-Schild aufwändig restauriert worden. Am 18. August wurde das Schild im Beisein der Bewohner, der ehemaligen Inhaber des Restaurants und der Denkmalpflege wieder an seinem ursprünglichen Platz angebracht.
Auf den ersten Blick scheint die Wandlung, die die ehemalige Tierarztpraxis an der Vechigenstrasse 9 in Worb derzeit macht, ungewöhnlich. Tatsächlich hat das Haus, das um 1900 erbaut wurde, ursprünglich so ausgesehen. Ausgeführt wird die Rekonstruktion von der Malerei Neuhaus in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege.
Lehrerinnen und Lehrer sind selten Gegenstand von historischen Untersuchungen. Und doch haben viele Generationen von Kindern geprägt und für Jahrzehnte Spuren hinterlassen. Einer von ihnen ist der Sekundarlehrer Oskar Läuffer, der zwar nur acht Jahre in Worb tätig war, aber der Sekundarschule zu einem «modernen und zeitgemässen Unterricht» verhalf.
Geschichte geht und entsteht mit der Zeit. Was heute Gegenwart ist, ist morgen schon Geschichte. Und damit die Vergangenheit nicht vergessen geht, wird diese seit der Erfindung der Schrift aufgeschrieben: in Stein gemeisselt, auf Papyrus und Pergament gepinselt, seit dem 15. Jahrhundert in Büchern und Zeitschriften gedruckt und seit wenigen Jahrzehnten auch digital verbreitet.
Mit diesem angeblich vom heiligen Landespatron Niklaus von Flüe stammenden Ausspruch wird seit Jahrzehnten die Neutralität geradezu religiös gerechtfertigt. Die Geschichte zeigt aber, dass es DIE Neutralität nie gegeben hat. Sie wandelte sich und war nie ein Dogma, sondern immer nur eine Maxime für die aussen- und sicherheitspolitischen Interessen der Schweiz.
In den vergangenen 400 Jahren war die Schweiz in unterschiedlicher Weise neutral. Der Historiker Marco Jorio hat ein Buch zur Schweizer Neutralität verfasst und zeigt auf rund 500 Seiten auf, wie es sich von damals bis heute mit der Neutralität verhält und was sie in ihrem Kern eigentlich ist.
«… In Sachgeschäften wird man nicht immer der gleichen Meinung sein. Demokratie heisst aber Diskussion. Ich erhoffe und wünsche eine gute Zusammenarbeit. Das Wohl der Gemeinde muss für uns alle im Vordergrund stehen. Die gegenseitige Rücksichtnahme in der politischen Arbeit wird die Sache erleichtern. Die Lösung der zahlreichen Probleme, wie sie sich unserer schnell wachsenden Gemeinde stellen, wird unsere ganze Aufmerksamkeit erfordern …» Mit diesen Worten eröffnete Ulrich Zaugg am 5. Februar 1973 als erster Präsident im Kirchgemeindehaus Worb die erste Sitzung des Grossen Gemeinderates. Seitdem sind 50 Jahre vergangen. Die Interessengemeinschaft Worber Geschichte nimmt dies zum Anlass für einen Rückblick auf 50 Jahre Worber Parlamentsgeschichte.
In Worb ist eine prachtvolle Luther-Bibel aus dem Jahre 1798 aufgetaucht. Dass es sich um die Übersetzung der Hl. Schrift von Martin Luther handelt, ist insofern aussergewöhnlich, als im alten Staat Bern diese Übersetzung des Wittenberger Reformators offiziell gar nicht zugelassen war.
Am 26. August wurde die Grabplatte von Christoph von Graffenried III, «der Amerikaner» genannt, nach Worb rückgeführt und mit einer kleinen Feier gewürdigt. Nach umfassenden Restaurationsarbeiten, die über ein Jahr dauerten, steht das Grabmal wieder an seinem Platz bei der reformierten Kirche Worb.
An der Luzernstrasse in Richigen versteckt sich hinter einem mächtigen Berner Bauernhaus das «Schlössli» oder «von-Wattenwyl-Gut» aus dem 18. Jahrhundert. Das patrizische Landhaus, in der Fachsprache «Campagne» genannt, befindet sich in privatem Besitz und ist öffentlich nicht zugänglich. Vor einigen Tagen öffneten sich nun die Türen exklusiv für die Mitglieder der IG Worber Geschichte.
Die Gemeinde Worb ehrt neuerdings in einem «Ehrungsanlass» Personen, Gruppen, Mannschaften und Vereine, die Besonderes geleistet haben. Am 12. November 2021 fand zum erstenmal eine derartige Veranstaltung statt. Wegen seiner Verdienste um die Worber Geschichte wurde auch der Präsident der IG Worber Geschichte, der Rüfenachter Historiker Marco Jorio, geehrt. Er hielt die Festansprache, die hier in einer etwas überarbeiteten Form abgedruckt wird.
Das historische Dorfbild von Worb wird heute noch vom augenfälligen alten Schloss und der Kirche mit dem markanten Turm geprägt, wobei der sakrale Bereich wesentlich älter ist als der weltliche. Daraufhin weist einerseits das Patrozinium (Schutzheiliger einer Kirche) des heiligen Mauritius, das üblicherweise ins erste Jahrtausend zurückreicht.
Vergangenes Jahr wurde eine Luther-Bibel aus dem 18. Jahrhundert im Kirchgemeindehaus abgegeben. Für den Kirchgemeinderat ist diese Bibel ein wertvolles Kulturgut, das in Worb bleiben soll. Aus diesem Grund wurde sie nun an die IG Worber Geschichte übergeben.
Den Besucherinnen und Besuchern der reformierten Kirche Worb fallen wohl als Erstes die leuchtend farbigen Kirchenscheiben im Chor auf. Drei Bischöfe knien vor der Muttergottes mit Kind. Wie konnten diese «katholischen» Scheiben den Bildersturm der Reformation überhaupt überleben?
Worber Geschichte besteht nicht nur aus bronzezeitlichen Ausgrabungen und den markanten mittelalterlichen Wahrzeichen der Kirche und des Schlosses. Zur Worber Geschichte gehören auch Firmen, welche unsere Gemeinde geprägt haben. Eine der wichtigsten ist zweifellos die OLWO. Im Rahmen ihres zweiten Jahresanlasses «Die OLWO – gestern, heute, morgen» hat sie die IG Worber Geschichte vor einigen Tagen besucht.
Der Artikel zum Armeestab 1940/41 in Worb und der Aufruf an die Zeitzeugen, sich zu melden, lösten einiges Echo aus. Zwei Zeitzeuginnen berichten von jener gefahrvollen Zeit und eine wieder entdeckte Inschrift erinnert daran, dass Worb in jenen beiden Jahren ein «Hotspot» der Schweizer Geschichte war.
An der Mühlackerstrasse wurden im vergangenen Frühling die Reste eines ca. 3300 Jahre alten Grabes gefunden. Noch ist die Auswertung der Artefakte nicht vollständig abgeschlossen. Trotzdem gewährt der Fund neue Einblicke in die lange Siedlungsgeschichte von Worb.
Im 19. Jahrhundert war es für Brauer nicht gerade üblich, ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben. Der Worber Gottfried Egger (1830 bis 1913) hat es trotzdem getan. Die beiden unscheinbaren, von ihm beschriebenen Hefte lagen jahrzehntelang in einem ausrangierten Aktenschrank im Büro seiner Brauerei. Seine Nachfahren haben sie wiederentdeckt und im Selbstverlag veröffentlicht. Das Ergebnis ist eine lebendige, aufschlussreiche Lebensgeschichte, die so viel über die Lust am Brauen verrät wie über die Lust am Erfolg.